Projekt Presshaus
Presshaus Weinviertel
Kellergassen prägen die Kulturlandschaft des Weinviertels seit ungefähr 200 Jahren. Die ersten tiefen Erdhöhlen außerhalb der Ortschaften wurden zu Zeiten Maria Theresias von Weinbauern gegraben. Ab 1848, dem Ende der Grundherrschaft, konnte jedermann einen eigenen Keller bauen. So entstanden in der Nähe der Weingärten in Lösshohlwegen oder an Hängen langgestreckte Kellergassen.
Das dargestellte Presshaus ist seit jeher in Familienbesitz und wurde ganz in der Tradition des Weinviertels erbaut. Sehr typisch sind das Dach mit Krüppelwalm sowie die grün gestrichenen Holztüren und Fensterrahmen.
Unter Erdniveau waren ehemals die Weinpresse und der Gärbottich untergebracht. Durch das gassenseitig eingelassene Gaitloch gelangte die Traubenernte in den Bottich. Aufbewahrt wurde der hergestellte Wein im vom Vorraum abgehenden, dem in den Hang eingegrabenen Lagerkeller. Dieses Grundgerüst des Presshauses ist noch vorhanden, aber heute ohne Funktion. Im Obergeschoss, welches früher als Lagerraum für landwirtschaftliche Geräte diente, fanden 2013 die eigentlichen Veränderungen statt.
Erst nach einer zwei Winter andauernden Austrocknungszeit mit abgeschlagenem Putz, schlossen sich die weiteren Sanierungs- und Umbaumaßnahmen an:
- Neu angefertigte Holzfenster und –Türen im Obergeschoss
- Erneuerung der Deckenkonstruktion
- Adaptierung des bestehenden Dachstuhles plus neuer Dachdeckung
- Putz und Farbe in Kalk (Freskotechnik)
- Einbau von Bad und Küchenzeile
- Kaminanschluss